Unsere Atemwege – eine Schutzbarriere

UNSERE ATEMWEGE – EINE SCHUTZBARRIERE  

Unser Atemweg beginnt beim Einatmen bereits bei unserer Nase und unserem Mund-Rachen-Raum, der dann durch Nasennebenhöhlen bzw. dem Kehlkopf erweitert wird. Diese vier Bereiche bilden die sogenannten oberen Atemwege.

Die oberen Atemwege sind demnach die erste Barriere, um Fremdkörper, wie Schmutzpartikel, Bakterien und Viren, unschädlich zu machen.

Durch die Schleimhaut und feinen Härchen in der Nase werden nahezu alle groben Schmutzpartikel abgefangen und ausgeschneuzt. Bei gesunden Menschen bleiben Viren und Bakterien an der Schleimhaut haften und werden über den Rachen hin durch die Speiseröhre abtransportiert. Das verzweigte System der Nase dient auch der Erwärmung und dem Anfeuchten der eingeatmeten Luft, was die Selbstreinigungsfunktion der Atemwege unterstützt. Der Mensch atmet in der Regel durch die Nase ein und aus, weshalb es wichtig ist, dass die Atmung durch die Nase funktioniert.

Nimmt man beim Einatmen die Abkürzung durch den Mund, hat dies jedoch Nachteile für Luftröhre und Lunge. Im Mund fehlen die feinen Härchen, die Staubteilchen und andere Fremdkörper vorher abfangen. Eine chronische Mundatmung (dauerhaftes Einatmen durch den Mund) kann die Schleimhäute der Atemwege schädigen und das Risiko von Lungenerkrankungen erhöhen.

 

Abbildung eines Menschen von der Nase bis zur Lunge. Links befindet sich ein Informationstext.


Ein weiterer Nachteil ist, dass die eingeatmete Luft weniger erwärmt und befeuchtet wird als bei der Nasenatmung.

Typische Erkrankungen der oberen Atemwege sind Erkältungen (Schnupfen), akute oder chronische Nasennebenhöhlen-, Rachen- und Kehlkopfentzündungen.

Die unteren Atemwege werden durch die Luftröhre und die Lunge gebildet. Die Lunge wiederum gliedert sich in das Bronchialsystem und die Lungenbläschen (Alveolen).

Weiterhin teilt sich das Bronchialsystem im Verlauf in immer kleiner werdende Bronchien auf. Weil das Bronchialsystem mit den vielen Verästelungen wie ein umgedrehter Baum aussehen, spricht man auch vom Bronchialbaum.

Am Ende einer jeden Verästelung gehen die feinsten Bronchien in die Lungenbläschen (Alveolen) über. Diese sind für den Gasaustausch bei der Atmung zuständig.

Sehr kleine Fremdkörper und Krankheitserreger können sogar bis tief in die Lunge – zu den Lungenbläschen – vordringen.

Um uns auch von tief sitzenden Schadstoffen zu schützen, sind die Wände der unteren Atemwege ebenfalls mit Schleimhäuten überzogen. Diese besteht aus zwei Arten von Zellen:

  • Erstens die Becherzellen, welche Schleim produzieren und
  • zweitens die Zilien, die feine Flimmerhärchen tragen.

Durch eine peitschenartige Bewegung der Zilien wird der Schleimfilm kontinuierlich in Richtung Kehlkopf geschoben. Schadstoffe, die bis dorthin vorgedrungen sind, werden im Schleimfilm festgehalten und abtransportiert.

Typische Erkrankungen der unteren Atemwege sind Husten, Bronchitis, Asthma, COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung) und Lungenentzündungen.